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05.11.2015 | Ehemalige Geschwister-Scholl-Schule

Stadt bereitet Notunterkunft für Asylbegehrende im Maarviertel vor

Vertreter von Stadt, Wohlfahrtsverbänden und Polizei informierten über die Umnutzung der ehemaligen Schule.
Der Leiter der Polizeidirektion Trier, Norbert Hausen, Caritasdirektor Dr. Bernd Kettern, der Ortsvorsteher von Trier Nord, Christian Bösen, Bürgermeisterin Angelika Birk, der Leiter des Amts für Soziales und Wohnen, Hans-Werner Meyer, und Sebastian Schön von der Gebäudewirtschaft Trier (v. l.) informierten über die Umnutzung der ehemaligen Schule.

Bei einer Bürgerinformation in der ehemaligen Geschwister-Scholl-Schule im Maarviertel berichteten Vertreter der Stadt Trier über Pläne, im Schulgebäude Asylbegehrende unterzubringen, die der Stadt vom Land zugewiesen werden. Im Dezember sollen die ersten Menschen hier eine provisorische Bleibe finden.

Bis zu 140 Menschen sollen in den ehemaligen Klassenräumen unterkommen, die vom Schulhof aus über drei Treppenhäuser erreichbar sind. Im Erdgeschoss eines Trakts ist eine Gemeinschaftsküche und ein Aufenthaltsraum geplant. In diesem Gebäudeteil werden in den oberen Räumen voraussichtlich Familien und alleinreisende Frauen untergebracht. Die anderen beiden Trakte sind für alleinreisende Männer vorgesehen. Für sie wurden auf dem Schulhof bereits ein Dusch- und ein Toilettencontainer aufgestellt, zusätzlich können sie die dort schon vorhandenen Toiletten nutzen. Die Frauen gelangen durch das Gebäude zu ihren Duschen und Toiletten.

„Zentralunterkünfte wie diese sind Plan B“, betonte Bürgermeisterin Angelika Birk. Die Stadt strebe weiterhin an, Asylbewerber in Wohnungen im gesamten Stadtgebiet unterzubringen. Wegen der steigenden Zahl aufzunehmender Flüchtlinge in der Stadt Trier wird nun jedoch parallel die ehemalige Schule als Notunterkunft hergerichtet, die 2009 wegen Schülermangels schließen musste. Das Amt für Soziales und Wohnen sucht zudem intensiv nach weiterem Wohnraum.

Die Sporthalle der Schule steht auch nach der Umnutzung des Gebäudes uneingeschränkt für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung. Da der Zugang zu den Unterkünften über den Schulhof erfolgt, die Umkleidekabinen und die Halle jedoch durch den einstigen Haupteingang erreicht werden, bleiben die künftigen Bewohner und die Sporttreibenden räumlich getrennt.

Im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Schule sind bereits seit einigen Wochen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Diese würden jedoch noch in diesem Jahr nach Kürenz umziehen, so Bürgermeisterin Birk. Die Räume sollen dann wieder für Verwaltungszwecke genutzt werden, beispielsweise von den Sozialarbeitern der Stadt und den Partnern der freien Verbände, die die Asylbegehrenden betreuen. Die Caritas wird für die Unterkunft die Verantwortung tragen.

Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger machten ausgiebig von der Gelegenheit Gebrauch, ihre Sorgen und Gedanken zur Umnutzung des Schulgebäudes zu artikulieren. Einigen Anwohnern, die sich um die Sicherheit im Viertel sorgten, traten viele Anwesende entgegen, die sich bereits in der Flüchtlingsarbeit engagieren. Sie zogen aus ihrer Erfahrung eine durchweg positive Bilanz, auch im Umgang mit Männern aus dem arabischen Raum. Viele regten an, ein Unterstützernetzwerk einzurichten, um die ankommenden Menschen aufzufangen und in den Stadtteil zu integrieren. Dass hierzu schon Vorbereitungen laufen, bestätigten Vertreter der Stadt und der Ehrenamtsagentur.

Wer sich engagieren möchte, kann sich direkt an die Ehrenamtsagentur wenden, Telefon: 0651/9120702, E-Mail: kontakt(at)ehrenamtsagentur-trier.de. Wer Wohnraum anbieten möchte, wendet sich an das Amt für Soziales und Wohnen, Telefon: 0651/718-4589 oder -3537 oder per Kontaktformular.

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