Im Rahmen des Projektes „Start up – Ankommen Weiterkommen“ organisierte das Jugendzentrum „Auf der Höhe“ in Zusammenarbeit mit Jugendliche ohne Grenzen, dem Multikulturellen Zentrum und der Koordination Flüchtlingshilfe der Stadt Trier einen Empowerment Workshop für junge Geflüchtete im Alter von 14 bis 27 Jahren.
Bei einem gemeinsamen Graffitiworkshop hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit sich kennenzulernen, bevor sie ein Wochenende zu unterschiedlichen Themenfeldern mit den Referenten und Empowerment-Trainern Mohammed Jouni und Çingiz Sülejmanov von Jugendlichen ohne Grenzen (JoG) aus Berlin arbeiteten. Seit 2005 setzt sich JoG für die Rechte von geflüchteten Kindern und Jugendlichen ein. Hauptziele sind unter anderem Chancengleichheit im Bereich Bildung und Arbeitsmarktzugang, die Umsetzung der UNO-Kinderrechte, Gleichberechtigung sowie ein Bleiberecht für alle.
Um auch Akteure aus der Stadt Trier kennenzulernen, die in vielen Fragen wichtige Ansprechpartner für die Jugendlichen sind, wurde der Jugendmigrationsdienst der Caritas sowie die Refugee Law Clinic Trier für einen Abend eingeladen.
Angesprochen wurden in den Arbeitsphasen mit den Referenten von JoG sehr unterschiedliche Bereiche: Wohnungssuche, Abschiebung, Diskriminierungen im Alltag, Umgang mit einer Duldung, Vielfalt, Rassismus. Gemeinsames Fazit des Wochenendes ist: Die Zeit war viel zu kurz und man hätte gern noch intensiver an den zahlreichen Themen gearbeitet. 14 junge Menschen sind zu einer Gruppe zusammengewachsen, die Lust haben, miteinander weiterzuarbeiten und sich für ihre Rechte stark zu machen. "Die Teilnehmenden haben sich sehr schnell geöffnet und vieles von ihren Visionen, Träumen sowie den diskriminieren Erfahrungen im Alltag erzählt.", berichtet Mohammed Jouni. "Dies war nur möglich, weil wir gemeinsam einen geschützten und sehr wertschätzenden Rahmen geschaffen haben. Dass die Jugendlichen gemeinsam und selbstständig am Ende des Workshops einen Termin festgelegt haben, um sich noch einmal zu treffen, ist ein wunderbares Ergebnis." Çingiz Sülejmanov, der ebenfalls seit vielen Jahren bei JoG aktiv ist, erzählt auch begeisternd von dem Wochendende mit den Jugendlichen in Trier: "Besonders schön war es zu sehen, dass die Teilnehmenden sich schnell in der Gruppe sehr wohl gefühlt habe, obwohl sie sich mehrheitlich nicht kannten. Dadurch hatten wir eine vertrauensvolle und freundschaftliche Atmosphäre, die uns die Zusammenarbeit sehr erleichtert hat. Allle waren motiviert daben, hatten viele - sowohl fachliche als auch persönliche - Fragen und wünschen sich ein baldiges Wiedersehen, um etwas zu lernen und langfristig zu bewirken."
Junge Geflüchtete, die daran interessiert sind, mit Gleichaltrigen zusammenzuarbeiten und sich für ihre Rechte stark zu machen, können sich an die Gruppe JoG Rheinland-Pfalz wenden, die sich in Trier im Multikulturellen Zentrum trifft. Man kann die Gruppe über Facebook (Jugendliche ohne Grenzen RLP) oder per E-Mail jog_rlp(at)gmx.de erreichen.
Gefördert wurde der Workshop durch die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und die Bertelsmann Stiftung innerhalb des Programms „Gemeinsam Mittendrin Gestalten – Geflüchtete Jugendliche stärken“. An drei Standorten in Deutschland werden unterschiedliche Beteiligungsformate für geflüchtete Jugendliche erprobt, mit dem Ziel, dass diese ihre Potentiale entfalten und ihr Recht auf Mitbestimmung mitgestalten. Das Jugendzentrum „Auf der Höhe“ organisiert seit 2017 mittels der Fördermittel unterschiedliche Angebote, die sowohl junge Menschen mit und ohne Fluchthintergrund ansprechen sollen und durch diese auch mitorganisiert werden.