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10.11.2015

Sensibilisieren und helfen

Gäste im Café Welcome
Im Bürgerhaus Trier-Nord kommen Flüchtlinge und Stadtteilbewohner im „Café Welcome“ ins Gespräch.
Aktuell laufen 14 Projekte in Trier, die im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ gefördert werden. Viele davon wollen die Menschen für das Thema Flüchtlinge sensibilisieren und konkrete Verbesserungen erreichen.

„Wir wollen dafür sorgen, dass unsere Demokratie aktiv vertreten wird. Dazu tragen viele Akteure bei“, sagte Bürgermeisterin Angelika Birk bei einer Pressekonferenz. Zwar herrsche in Trier ein gutes Klima, jedoch sei die Demokratie immer wieder bedroht und neu zu festigen. Laut Uta Hemmerich-Bukowski vom federführenden städtischen Jugendamt beträgt die Gesamtförderung dieses Jahr 75.000 Euro. Die 14 Projekte werden mit 36.750 Euro bezuschusst.

Eines davon ist das Projekt „1000 Meilen entfernt von zuhause“ vom Verein Lokale Agenda 21, das sich an Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur sechsten Klasse richtet. „Wer ist Flüchtling und warum? Was haben Kinder auf dem Weg hierhin erlebt? Das sind Fragen, die wir stellen und mit denen wir Empathie

wecken möchten“, erläuterte Helga Büdenbender vom Agenda-Verein. Bernd Weihmann und Julia Misamer informierten über das „Café Welcome“ im Bürgerhaus Trier-Nord. Seit Juni treffen sich dort Flüchtlinge und kommen mit Bürgerinnen und Bürgern des Stadtteils bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch. „Unser Angebot wird sehr stark angenommen“, informierte Misamer. Geplant seien Strick- und Häkelkurse und ein Deutschkurs, der zweimal pro Woche stattfinden soll. Das Team ist von anfangs zehn auf über 30 ehrenamtliche Helfer angewachsen. Sie kümmern sich um die über 100 Gäste, die jeden Dienstag im Bürgerhaus vorbeischauen. „Ein wunderbares Gewusel ist das jedes Mal“, so Weihmann.

Stadtplan für Flüchtlinge

Ein weiteres Projekt, das aus Mitteln des Bundesprogramms gefördert wird, ist die Erstellung eines Stadtplans mit wichtigen Orten für Flüchtlinge, insbesondere jenen aus der Erstaufnahmeeinrichtung. „Es gibt so viele gute Angebote in Trier. Wichtig ist, diese zu sammeln und eine zentrale Übersicht zu erstellen“, erläuterte Jana Sauer vom Multikulturellen Zentrum. Der in verschiedenen Sprachen erhältliche Stadtplan soll Adressen von Beratungsstellen, Deutschkursen, Kirchen, Moscheen, Secondhand-Läden und vieles weitere beinhalten. Elke Reiter stellte das Projekt „zusammenkunst“ des Kulturlabors vor, in dem unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an Kunst-Workshops teilnehmen. „Die Jugendlichen können voll in die Arbeit abtauchen und abschalten“, erläuterte Reiter die Vorzüge des Projekts. Ein Punkrock-Konzert im Exhaus samt Ausstellung gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit organisierte der Stadtverband Trier der sozialistischen Jugend „Die Falken“. „Die 70 Besucher wurden mit der Ausstellung für Diskriminierungsformen sensibilisiert“, sagte Simon Dämgen.

Im Detail

  • Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden derzeit 218 Kommunen gefördert. Die Summe für 2015 liegt bei 40,5 Millionen Euro.
  • Das Programm ermöglicht die Umsetzung von lokalen Aktivitäten, die sich gegen Rechtsextremismus, Ideologien der Ungleichwertigkeit und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wenden.
  • In einem Jugendforum entwickeln Trierer Jugendliche eigenständig Projekte und setzen diese um.

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