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06.06.2017

Flüchtlinge zieht es nach Trier

Deutschkurs für Migranten an der Volkshochschule Trier
Ohne gute Deutschkenntnisse kann eine Integration in den Arbeitsmarkt nicht gelingen. Daher werden zahlreiche Deutschkurse angeboten, wie im September 2015 bei der Trierer Volkshochschule.
Der Zuzug von Flüchtlingen nach Trier hält an, die Integration der Menschen in den Arbeitsmarkt rückt in den Fokus der Bemühungen. In einem Sachstandsbericht, den Bürgermeisterin Angelika Birk der Presse und dem Stadtrat vorstellte, fasst die Stadt die aktuellen Herausforderungen zusammen.

Momentan weist das Land Rheinland-Pfalz der Stadt keine neuen Asylbewerber zu. Trotzdem steigt die Zahl der Flüchtlinge in Trier und liegt momentan bei etwa 1750 Personen. Dies liegt zum einen an Familienzusammenführungen anerkannter Flüchtlinge. Bürgermeisterin Birk rechnet hier mit weiteren Nachzügen insbesondere aus Syrien. Zum anderen trägt der Zuzug aus dem Umland, vor allem aus dem Kreis Trier-Saarburg, zu den steigenden Zahlen bei. Sobald Asylbewerber anerkannt werden, können sie eigenständig eine Wohnung an einem anderen Ort suchen und sich dort arbeitssuchend melden. In Trier ist bereits ein Drittel der knapp 1400 im Jobcenter gemeldeten Flüchtlinge auf diese Weise zugezogen.

„Wie bekommen wir das auf Dauer finanziert?“ fragte daher Oberbürgermeister Wolfram Leibe. Denn auch wenn der Bund die Grundsicherung für die arbeitssuchenden Menschen zahlt, kommen auf die Stadt Kosten zu. Sie muss eine gewisse Infrastruktur bereithalten, Sozialarbeiter bezahlen, Sprachkurse koordinieren, Integrationsmaßnahmen durchführen und in die Weiterbildung eigener Mitarbeiter investieren. Bei drohender Obdachlosigkeit muss sie zudem Wohnraum bereitstellen, zum Beispiel wenn Flüchtlinge, die in Trier in einem kleinen Zimmer leben, auf einmal ihre Familie aus dem Heimatland nachholen dürfen.

Die Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber im Burgunderviertel und in der Jägerkaserne wird die Stadt weiter betreiben, andere kurzzeitig hergerichtete Wohnstätten werden teilweise wieder zurückgebaut, was zu Einsparungen von circa 625.000 Euro im aktuellen Haushalt führt. „Bisher gab es an keinem Standort große Fehl-

investitionen“ betonte Birk jedoch. Ein Teil der Jägerkaserne in Trier-West wird als Kita genutzt, auch in der ehemaligen Schule Unter Gerst in Ehrang sollen Kindergartenkinder unterkommen, in der früheren Geschwister-Scholl-Schule wird Deutsch unterrichtet. Wohnungen, die die Stadt nicht mehr für die Unterbringung von Asylbewerbern benötigt, werden gekündigt. „Wie viel bauen wir zurück?“ fragte OB Leibe mit Blick darauf, dass viele Menschen am Rande Europas weiterhin auf ihre Chance warten, nach Deutschland zu gelangen. Seine Antwort: „Wir suchen im Moment die Balance.“

Sprachkurse und Sozialarbeit bleiben zwei wichtige Pfeiler für eine schnelle Integration der Flüchtlinge. „Für Beruf und Ausbildung ist das Sprachniveau B2 essentiell“, bemerkte Leibe. Circa 60 Prozent der im Jobcenter gemeldeten Flüchtlinge verfügen derzeit jedoch nur über ein Sprachniveau unterhalb von B1. Seit 2016 konnte das Jobcenter 131 Geflüchtete in eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit vermitteln. Die soziale Betreuung wird für ein weiteres Jahr bis Ende Juni 2018 fortgeführt, auch für anerkannte Flüchtlinge. An den Berufsbildenden Schulen soll Schulsozialarbeit etabliert werden. Die gute Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen, Vereinen und anderen Institutionen soll weiter fortgesetzt werden.

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