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04.12.2018

Beteiligungsförderung von geflüchteten Jugendlichen

Abschlussveranstaltung des Projektes "Gemeinsam Mittendrin Gestalten - Junge Geflüchtete stärken"

Abschlussveranstaltung "Gemeinsam Mittendrin Gestalten" (Foto: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung)
Abschlussveranstaltung "Gemeinsam Mittendrin Gestalten" (Foto: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung)

Am 29. November trafen sich in Offenbach die drei Modellprojekte aus dem Programm „Gemeinsam Mittendrin Gestalten – Geflüchtete Jugendliche stärken“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, um auf einer Abschlussveranstaltung die Ergebnisse der letzten zwei Jahre vorzustellen. Im Rahmen des Programms wurden an drei Standorten in Offenbach (Hessen), Weißenfels (Sachsen-Anhalt) und Trier (Rheinland-Pfalz) unterschiedliche Angebote gemeinsam mit jungen Geflüchteten initiiert. Die Institutionen haben hier eng mit den Kommunen vor Ort zusammengearbeitet, so dass das Thema Beteiligungsförderung von Menschen mit Fluchthintergrund auch langfristig in den Kommunen etabliert wird. Gefördert wurde das Programm durch die Bertelsmann Stiftung.

Aus Trier nahm das Jugendzentrum Auf der Höhe an dem Programm teil. In der alltäglichen Arbeit des Jugendzentrums entscheiden die Jugendlichen im Stadtteil gemeinsam mit den Pädagogen und Pädagoginnen, was im Laufe des Jahres veranstaltet wird. Nun wollte man auch gezielt geflüchtete Jugendliche ansprechen. Auf der Auftaktveranstaltung zum Projekt mit dem Titel „Start up: Ankommen – Weiterkommen“ lud das Jugendzentrum zahlreiche Vereine aus dem Stadtteil und Umgebung ein. Während der Projektlaufzeit wurde viele Aktivitäten mit den Jugendlichen organisiert: Ausflüge, Hip Hop-, Graffiti-Workshops, Klettern, Open Mic und vieles mehr. Höhepunkt des Projektes in Trier war der Empowerment Workshop für junge Geflüchtete. Hier lernten die Jugendlichen wichtige Ansprechpartner aus Trier kennen - die Refugee Law Clinic Trier und den Jugendmigrationsdienst. Am zweiten Tag arbeiten die Jugendlichen mit zwei Mitgliedern der Gruppe Jugendliche ohne Grenzen (JOG) aus Berlin. Sie erfuhren viel über ihre Rechte in Deutschland und berichteten von Diskriminierungen, die sie oft erleben. Jugendliche ohne Grenzen ist eine Selbstorganisation von geflüchteten Jugendlichen, die sich seit 2005 für die Rechte von geflüchteten Kindern und Jugendlichen einsetzt. In ganz Deutschland haben sich inzwischen regionale Gruppen gegründet, so auch in Trier.

Eröffnet wurde die Auftaktveranstaltung in Offenbach mit einer Livesendung des Offenen Kanals Rhein-Main. Hier interviewten Jugendliche die Programmverantwortlichen sowie junge Geflüchtete aus Weißenfels. Während einer Podiumsdiskussion erzählte ein in Weißenfels lebender geflüchteter Jugendlicher, dass sie viel über Kinderrechte gelernt hätten. Er stellte jedoch auch die Frage, was es nütze, wenn man seine Meinung frei äußern könne, an vielen Stellen aber auf Ablehnung stoße. Dies sei vor allem im Bereich der Ausbildung der Fall. Der Wunsch eine Ausbildung zu machen, werde nicht immer von der ansässigen Ausländerbehörde genehmigt. Dies führt oft zu Enttäuschungen bei den Jugendlichen, die versuchen, sich eine Zukunft in Deutschland aufzubauen.
In einem Theaterstück „Weißenfels needs love“ thematisierten minderjährige unbegleitete Jugendliche des Kinder- und Jugendhauses Weißenfels, was sie im Alltag beschäftigt: Fluchterfahrungen, Ausgrenzung, Freundschaften, Wünsche für die Zukunft.

Zum Abschluss überreichte Herr Dr. Gerd Placke von der Bertelsmann Stiftung den drei Standorten – der Medien-Etage des KJK Sandgasse in Offenbach, der Jugendhilfeeinrichtung Weißenfels und dem Jugendzentrum Auf der Höhe in Trier – jeweils eine Spende über 2.500 €, damit die Standorte ihre erfolgreiche Arbeit im Bereich Partizipation junger Geflüchteter forstsetzen können. "Auch mit Ablauf des Projektes werden Jugendliche mit Fluchthintergrund unsere Zielgruppe bleiben.", sagt Inés Jacoby, Mitarbeiterin des Jugendzentrums in Trier. "Hier wollen wir insbesondere die Zusammenarbeit mit Jugendliche ohne Grenzen in Trier verstärken, denn Teilhabe funktioniert nur, wenn man mit den jungen Menschen spricht und sie aktiv an den Prozessen beteiligt."

 
Bildergalerie
  • Das Jugendzentrum "Auf der Höhe" erhält 2.500 € von der Bertelsmann Stiftung. Von links nach rechts: Dr. Cicek Bacik (Deutsche Kinder- und Jugendstiftung), Dr. Gerd Placke (Bertelsmann Stiftung), Inés Jacoby (Jugendzentrum Auf der Höhe), Ruth Strauß (Amt für Soziales und Wohnen), Foto: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
 
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