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Starkregen

Von Starkregen ausgelöste Schlammlawine im Trierer Busental.
Starkregen und Sturzfluten können Erdrutsche auslösen wie im Mai 2016 im Trierer Busental (Foto). Zum Glück wurden damals keine Menschen verletzt, auch der Gebäudeschaden hielt sich in Grenzen.

Wolkenbruchartige Regenschauer prasseln vom Himmel herab, Straßen sind binnen Minuten überschwemmt: Extreme Starkregen treten zumeist im Sommer auf und werden oft von Gewitter und Hagel begleitet. Kennzeichnend ist eine sehr große Niederschlagsmenge innerhalb kürzester Zeit, die auf eine Fläche von wenigen Quadratkilometern begrenzt ist.

Am 13. August 2024 entlud sich zuletzt ein starkes Gewitter mit Starkregen in Aach und Newel oberhalb von Trier, im Einzugsbereich des Biewerer Bachs. In der Folge kam es auch zu Überflutungen im Trierer Stadtteil Biewer. Auch am 11. Juli 2019 gab es heftigen Starkregen: Mehr als 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter wurden innerhalb einer Stunde gemessen. Dadurch kam es zu Überschwemmungen im Stadtteil Olewig und in der Altstadt.

Trier war in den letzten Jahren ungewöhnlich häufig von Starkregen betroffen. Eine ähnlich heftige Sturzflut wie im Juli 2019 ereignete sich im September 2018: Innerhalb von nur 20 Minuten wurde eine Niederschlagsmenge von 40 Litern pro Quadratmeter registriert. So viel Regen auf einmal gibt es statistisch gesehen nur alle 200 Jahre. Der Pferdemarkt, die Deutschherrenstraße, der Georg-Schmitt-Platz, das Martins- und Pacelliufer wurden überschwemmt. Zwei Jahre zuvor, im Mai 2016, löste ein Starkregen eine Schlammlawine aus, die nur wenige Meter vor der Siedlung im Busental zum stehen kam. Die auch in Trier festzustellende Häufung von Starkregen steht vermutlich im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Anders als bei Flusshochwasser ist bei solchen lokalen Sturzfluten derzeit noch keine nennenswerte Vorwarnzeit möglich. Die Abflüsse bei Sturzfluten übersteigen die Leistungsfähigkeiten von Grundstücksentwässerungen, Kanalisation und Gewässern oftmals bei weitem. Regenwasser und Schlamm fließt dann ungeordnet über Gräben und Wege in eine Siedlung. Grundstücke und Gebäude werden überflutet, Rettungszufahrten abgeschnitten.

Gefährdete Gebiete bei Starkregen

Starkregen kann dort zu Schäden führen, wo sich das Wasser aufgrund der topografischen Gegebenheiten sammelt und ins Tal abfließt, also vor allem in Hanglagen und Senken. Demnach sind manche Gebiete in Trier mehr und manche weniger gefährdet.

Das Rathaus hat die Überflutungsgefährdung für das gesamte Stadtgebiet untersuchen lassen. Basierend auf einem hochaufgelösten Geländemodell wurde eine Computersimulation erstellt und der mögliche Oberflächenabfluss flächendeckend analysiert. Hierbei wurde die Aufnahmefähigkeit des Bodens berücksichtigt. Auch wichtige unterirdische Abflusstransportelemente wie Gewässerverrohrungen und Durchlässe wurden in die Berechnung einbezogen. Zur Plausibilisierung des Simulationsmodells wurden die Erfahrungen aus früheren Starkregenereignissen herangezogen.

Als Ergebnis wurden Starkregengefahrenkarten erstellt, auf denen zu erkennen ist, wo besondere Gefahren durch Sturzfluten und Starkregen bestehen. Angenommen wurde ein flächendeckender, sehr heftiger Starkregen (statistisch 100-jährliches Ereignis) von einer Stunde Dauer. StadtRaum Trier bietet eine Einsicht und fachgerechte Interpretation dieser Karten sowie Informationen zu geeigneten Vorsorgemaßnahmen an.

Starkregen in und um Trier 2012, 2016, 2019 und 2024

Die Bildergalerie zeigt die Folgen der extremen Starkregenereignisse 2024 in Biewer, 2019 in der Innenstadt und Olewig, 2016 in Trier-West und 2012 im Stadtteil Ruwer-Eitelsbach.

 
Bildergalerie
  • Von Starkregen ausgelöste Schlammlawine im Trierer Busental.
  • Erschwerter Autoverkehr auf dem Augustinerhof nach dem Strakregen im Juli 2019
  • Überflutete Wege und Gärten in Olewig nach dem Starkregen im Juli 2019
  • Das Stadtviertel unterhalb des Markusbergs war vom Starkregen im Mai 2016 am stärksten betroffen.
  • Lokale Sturzflut: Ein über die Ufer getretener Bach sucht sich seinen Weg durch die Straßen. Wasser und Schlamm sammeln sich an Tiefpunkten.
  • Nach extremen Starkregenereignissen können sich Geröll und Schlamm in Siedlungen ablagern, wie hier 2016 in Trier-West.
  • Bei der Sturzflut im Mai 2016 trat der Irrbach über die Ufer.
  • Nach dem Starkregen in Trier-West 2016.
  • Sturzflut im Ortsteil Eitelsbach im Juli 2012.
  • Bachbett und Kanäle können die Wassermassen nicht mehr aufnehmen - Eitelsbach im Juli 2012.
  • Wasserüberlauf nach dem Starkregen in Eitelsbach 2012.
  • Aufräumarbeiten nach der Sturzflut 2012 in Eitelsbach.
  • Der Ortskern des Stadtteils Ruwer steht nach einem Starkregenereignis im Juli 2012 unter Wasser.
  • Spuren eines Hochwassers auf einer Straße.
  • Ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr steht in einer überspülten Ortsdurchfahrt