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20.04.2017 | Schwul-lesbisches Zentrum

Beratung für Geflüchtete im SCHMIT-Z e.V. Trier

„Seit Mitte 2016 finden immer mehr queere Geflüchtete – Lesbische, Schwule, Bisexuelle, Transidente und Intersexuelle – den Weg ins SCHMIT-Z und trauen sich mit uns zu sprechen.“, berichtet Vincent Maron, Mitarbeiter des SCHMIT-Z – schwul-lesbisches Zentrum Trier e.V. Durch ein enges Netzwerk mit regionalen Flüchtlingsorganisationen hat sich schnell verbreitet, welches Angebot das SCHMIT-Z als Trägerverein leisten kann. Durch den guten Kontakt mit der ökumenischen Flüchtlingsberatung können auch queere Geflüchtete direkt in den Erstaufnahmeeinrichtungen beraten werden.

„Viele der Menschen, die den Weg zu uns finden, stammen aus Ländern wie Afghanistan, Irak, Iran, Syrien und Marokko. In einem großen Teil dieser Länder steht Homosexualität noch immer unter Todesstrafe, in über 70 Ländern der Welt wird Homosexualität und teilweise auch Transidentität strafrechtlich verfolgt.“, erzählt Vincent Maron weiter.

Themen in der Beratung sind neben der Frage nach Angeboten des SCHMIT-Z Berichte über Diskriminierung in der Erstaufnahmeeinrichtung oder die Problematik der persönlichen Akzeptanz der eigenen sexuellen Identität. Viele der Geflüchteten mussten ihr ganzes Leben lang die eigene Sexualität verheimlichen, führten ein Doppelleben oder wurden von Familie sowie von Freunden und Freundinnen für ihre sexuelle Identität sanktioniert oder erlebten verbale und körperliche Angriffe durch den Staat und das soziale Umfeld. Diese Erlebnisse prägen die Menschen und die Beratungsstelle ist oft der erste Ort, an dem offen und vorurteilsfrei darüber gesprochen wird. Neben einer ersten Beratung kann die Einrichtung auch Dokumente für den weiteren Kontakt mit Behörden ausstellen, in dem über die besondere Situation der Person informiert wird.

Des Weiteren bietet das SCHMIT-Z den Ratsuchenden an, die Gruppenangebote des Vereines zu besuchen. Beispielsweise treffen sich hier in regelmäßigen Abständen eine Gruppe für schwule Männer, eine Frauengruppe und die Jugendgruppe, die alle Menschen immer mit offenen Armen empfängt. Weitere Informationen zu den Gruppenangeboten findet man auf der Website www.schmit-z.de.

Durch die Kooperation mit dem landesweiten Trägerverein QueerNet RLP e.V. wurde online eine Plattform geschaffen, auf der in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch und Arabisch über die aktuelle Situation von queeren Menschen informiert wird. Hinzu kommt eine Auflistung aller Beratungsmöglichkeiten und Gruppen in Rheinland-Pfalz: www.queernet-rlp.de. Für Fachpersonal aus der Flüchtlings- und Sozialhilfe werden kostenfreie Fortbildungen zum Thema angeboten. Hierzu kann man sich an familienvielfalt.tr(at)queernet-rlp.de wenden.

Jeden Mittwoch von 17 bis 19 Uhr finden Beratungszeiten im SCHMIT- Z e.V. Trier (Mustorstr.4) statt. Man kann aber auch das Beratungstelefon kontaktieren (0651 – 9790990) oder einen Termin per Mail ausmachen: beratung(at)schmit-z.de. Die Ratsuchenden können zwischen einem männlichen oder weiblichen Berater wählen und es kann in den Sprachen Deutsch und Englisch beraten werden.

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