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08.08.2023

2023 schon jetzt ein neues Rekordjahr

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Die anhaltend hohe Zahl an Geflüchteten, die nach Trier kommen, ist nicht nur bei der Breitstellung von Wohnraum oder Kita-Plätzen eine große Herausforderung, sondern auch bei der Organisation von Integrations- und Berufssprachkursen. Das gilt nicht zuletzt für die städtische VHS als einem der großen Anbieter in Trier.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Obwohl erst gut sieben Monate des Jahres vergangenen sind, steht schon jetzt fest, dass die VHS noch nie so viele Teilnehmende in ihren Integrations- und Berufssprachkursen hatte wie 2023. Die Zahlen werden nach Einschätzung der zuständigen Bereichsleiterin Manuela Zeilinger-Trier weiter hoch bleiben. Die ab September startenden Kurse sind bereits größtenteils ausgebucht. Daher liegen auch schon aussagekräftige Zahlen für das gesamte Jahr vor: Die Aufschlüsselung der Teilnehmenden nach Herkunftsländern zeigt die Ukraine für das gesamte Jahr 2023 mit 304 Personen an der Spitze. Der Frauenanteil ist mit 228 sehr hoch, vor allem weil viele Männer in der Heimat gegen die russischen Angreifer kämpfen. Auf dem zweiten Platz liegt Syrien (114 Personen), auf dem dritten mit deutlichem Abstand Afghanistan (47).

Die VHS, die das Kursangebot in diesem Bereich in den letzten Jahren ausgebaut hat, stößt immer wieder an Kapazitätsgrenzen – bei der Suche nach zusätzlichen Dozentinnen und Dozenten und bei den Kursräumen. Das führt zu einem erhöhten Aufwand, vor allem bei den Deutschprüfungen im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Zeilinger-Trier erläutert als Prüfungsverantwortliche: „Der logistische Aufwand für Prüfungen von der Anmeldung bis zum Zertifikatsversand ist enorm und erfordert einen hohen Personaleinsatz. An einem durchschnittlichen Prüfungstag sind im Palais Walderdorff acht bis zehn Personen im Einsatz – interne und trägerunabhängige Aufsichten, ein Haustechniker sowie eine Fluraufsicht bei der schriftlichen Prüfung, interne und Landesprüfende bei der mündlichen Prüfung, Warteraum- und Vorbereitungsraumaufsichten.“ Vor den Examen gibt es Vorbereitungskurse. Dies ist besonders für externe Kandidatinnen und Kandidaten wichtig, die nicht oder vor längerer Zeit an einem Deutschkurs teilgenommen haben.

Bereits 1982 fanden bei der Trierer VHS die ersten Prüfungen zum Zertifikat Deutsch als Fremdsprache statt, mit speziellen vorbereitenden Kursen. Ab 1996 konnte man auch die zentrale Mittelstufenprüfung des Goethe-Instituts ablegen. Seit der Deutschtest für Zuwanderer (DTZ) als Sprachprüfung am Ende des Integrationskurses im Juli 2009 eingeführt wurde, übertrifft dessen Resonanz alle anderen Formate. An den insgesamt 80 DTZ-Terminen der VHS haben seitdem 2220 Personen teilgenommen. Im Schnitt gibt es fünf bis sechs Termine pro Jahr. 2022 waren es sogar sieben Samstage, an denen im Palais Walderdorff in mehreren Räumen gleichzeitig zwischen 20 und 50 Personen geprüft wurden.

Von Petra Lohse

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