Am 27. November folgten über 100 Haupt- und Ehrenamtliche aus dem Bereich der Flüchtlingsarbeit der von IHK und HWK organisierten ganztägigen Informationsveranstaltung "Integration von Flüchtlingen in Ausbildung".
Nachdem das erste Ankommen gelungen ist – die meisten Geflüchteten haben eigene Wohnungen, besuchen Sprachkurse –, rückt das Thema Arbeit immer mehr in den Vordergrund. Bei über 300 anerkannten Ausbildungsberufen ist es nicht immer leicht herauszufinden, was der passende Beruf für jemanden ist. Außerdem kommt hinzu, dass es in den meisten Herkunftsländern, aus denen die Neuzugewanderten kommen, kein duales Berufsausbildungssystem gibt. Um so wichtiger ist es, dass die Akteure, die ehren- oder hauptamtlich Geflüchtete begleiten, die richtigen Ansprechpartner bei der Ausbildungssuche kennen und genau wissen, welche Stelle bei welcher Frage zuständig ist.
Hilfreich bei der Berufswahl ist häufig ein Berufsorientierungspraktikum. Es könne sein, dass mehrere Praktika gemacht werden müssten, bevor ein passender Ausbildungsberuf gefunden würde, berichtet Aurita Jankauskaite-Lepage, Mitarbeiterin der HWK im Projekt KAUSA (Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration). Besonders wichtig sei hier, dass die Geflüchteten nicht nur ein bestimmtes Arbeitsfeld kennenlernen, sondern auch die Möglichkeit haben, zu erleben, wie das Arbeits- und Berufsleben in Deutschland ablaufe, ergänzt Alexandra Lossjew, Mitarbeiterin der IHK.
Aurita Jankauskaite-Lepage und Alexandra Lossjew erklärten in der Veranstaltung, was eine Einstiegsqualifikation ist, wie die duale Berufsausbildung funktioniert, was die Aufgaben der Kammern sind und worauf Flüchtlingsbegleiter bei der Integration in Ausbildung achten sollen. Es wurde besonders darauf hingewiesen, dass auch wenn eine Abschiebung drohe, es keine überstürzte Vermittlung in Ausbildung stattfinden solle. Um das Ausbildungsziel erreichen zu können, seien bestimmte Deutschkenntnisse und eine Ausbildungsreife Voraussetzung.