Jobcenter-Mitarbeiterin Sabine Peters wurde als Leiterin des neustrukturierten Kundenportals, in dem Antragsteller und Ratsuchende zuerst betreut werden, unmittelbar mit dem Flüchtlingsthema konfrontiert. Umso dankbarer ist sie, dass seit 1. Januar mit Rolan Arafat ein Sprachmittler, so die offizielle Aufgabenbeschreibung, zur Verfügung steht, der gute Deutschkenntnisse (Niveau B1) und Vorkenntnisse bei der Betreuung von Flüchtlingen hat.
Der 31-Jährige hat in seiner Heimat als Französisch-Lehrer gearbeitet und kam über die Türkei und Italien im Herbst 2013 nach Deutschland. Seine Eltern wohnen nach wie vor in Syrien. Ein Bruder lebt ebenfalls in Trier, ist aber im Unterschied zu Arafat noch nicht als Asylbewerber anerkannt. Außerdem konnten zwei Schwestern nach Deutschland einreisen. Rolan Arafat arbeitete relativ schnell nach seiner Ankunft in Deutschland in einem Internet-Café und war in den Flüchtlingsunterkünften Dasbachstraße, wo er selbst zunächst gewohnt hatte, sowie Luxemburger Straße in einer Beratungsstelle tätig. Diese Erfahrungen erleichterten ihm den Einstieg im Jobcenter. „Er ist sehr gut integriert und unterstützt neben den Übersetzungen aus dem Arabischen den Fallmanager beim Vorsortieren und Prüfen der Antragsunterlagen“, erläutert Peters. Arafat sei direkt am ersten Arbeitstag „ins kalte Wasser geworfen worden“ und habe die Bewährungsprobe bestanden. Den Umgang mit der ungewohnten deutschen Bürokratie sieht der Syrer ziemlich gelassen: „Da gehe ich Schritt für Schritt vor“, sagt er mit einem Schmunzeln. Seine Kollegen im Jobcenter sind froh, dass ihnen Arafat immer wieder Hinweise zu kulturellen Besonderheiten bei Landsleuten geben kann. Mittlerweile melden sich so viele Flüchtlinge als Antragsteller im Jobcenter, dass ein zweiter Dolmetscher benötigt wird. Die Vorstellungsgespräche laufen diese Woche.pe