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26.07.2016

Fit fürs Studium

Intensivkurs bereitet Flüchtlinge auf Hochschulausbildung in Trier vor

Rayan Kattan und Ali Sheikhmous.
Rayan Kattan und Ali Sheikhmous aus Syrien bereiten sich auf ein Studium in Trier vor.
Die Universität und die Hochschule Trier bieten studierfähigen Flüchtlingen mit dem Programm „Fit fürs Studium“ eine Perspektive für eine akademische Ausbildung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten an vier Tagen in der Woche intensiven Deutschunterricht, an der Uni finden ergänzende Veranstaltungen statt.

Die meisten der insgesamt 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Vorbereitungskurses stammen aus Syrien, einige auch aus dem Iran und Afghanistan. Teilweise waren sie in ihrer Heimat bereits an der Hochschule eingeschrieben und möchten ihr Studium nun in Deutschland fortsetzen. „Die Gruppe ist sehr motiviert“, berichtet Projektkoordinator Aziz Yüksek, Integrationsreferent im Akademischen Auslandsamt der Universität Trier.

Universität und Hochschule haben sich für das Programm mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammengetan und Fördergelder des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) eingeworben. Die intensiven Sprachkurse führt die Trierer Akademie für Sprachvermittlung und Integrationsförderung (TASI) durch. Im April begann der Kurs mit Deutschunterricht auf Anfängerniveau. Spätestens zum Sommersemester 2017 sollen die Teilnehmer die „Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang“ (DSH) erfolgreich ablegen, die Voraussetzung für den Hochschulbesuch.

Jeden Freitag können die angehenden Studierenden Campus-Luft schnuppern. An der Uni lernen sie mehr über die Studienmöglichkeiten in Trier und das Leben in Deutschland und können ab dem Wintersemester sogar einer Vorlesung beiwohnen. Der Besuch des Campus sei sehr motivierend, da er die Chance zu studieren „greifbar“ mache, hat Koordinator Yüksek beobachtet: „Hier sehen sie, wie andere Studierende Lernstress haben oder Kaffeetrinken gehen und können auch schon erste Freundschaften schließen.“ Besonders hilfreich ist dafür auch das studentische Projekt „Beyond Borders“, das Trierer Studierende mit Flüchtlingen als „Tandempartner“ zusammenbringt.

Viele der Teilnehmer haben schon genaue Vorstellungen von ihrer Zukunft. Die Syrerin Rayan Kattan wohnt seit einem Jahr in Trier. Sie möchte einen Master in Wirtschaftsinformatik machen, um in einer Bank zu arbeiten, wenn möglich auch schon studienbegleitend. Aus Syrien bringt sie bereits einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften mit und sechs Jahre Arbeitserfahrung in einer Bank. Fachlich habe sie keine Probleme, versichert sie, jedoch sei es „hart, Deutsch zu lernen“. Ali Sheikhmous stammt ebenfalls aus Syrien, lebt seit anderthalb Jahren in Deutschland und wohnt in Uninähe. Er möchte Informatik und Politikwissenschaften studieren, mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen und politische Ökonomie. Der junge Kurde will nach seinem Abschluss in Deutschland bleiben, wenn möglich aber auch projektbezogen in Syrien arbeiten, denkt dabei schon an Wiederaufbauarbeiten nach dem Krieg. Um sein Studium zu finanzieren, hat er sich um ein Stipendium beworben, sollte dies nicht klappen, wird er BAföG beantragen.

Nach dem erfolgreichen Programmstart haben Universität und Hochschule beim DAAD weitere Fördermittel eingeworben und bieten ab August einen neuen Kurs an. Er beginnt mit dem Sprachniveau B2 und bietet Platz für etwa 20 Personen. Teilnahmevoraussetzungen sind unter anderem ein Nachweis einer direkten Hochschulzugangsberechtigung und der Status als anerkannter Asylbewerber. Mit allen Interessenten werden Vorstellungsgespräche geführt. Interessierte wenden sich an Aziz Yüksek, E-Mail: yueksek@uni-trier.de.

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