Bereits zum dritten Mal haben Akteure aus der Flüchtlingshilfe Anfang April in Trier einen Fachtag „Flucht und Asyl“ organisiert, diesmal unter dem Titel „Beratung in allen Lebenslagen“. Knapp 70 ehren- und hauptamtliche Helferinnen und Helfer tauschten sich zu unterschiedlichen Themen aus. Auf großes Interesse und viele Nachfragen stieß ein gemeinsamer Vortrag der Beratungsstelle Salam und der Koordinierungsstelle DivAN zum Thema „Prävention und Intervention im Kontext islamistischer Radikalisierung“. Dieses und andere Themen wurden im Anschluss in vier verschiedenen Workshops vertieft behandelt: Der Frauennotruf informierte darüber, welche Hilfen es für in Bedrängnis geratene Frauen gibt, das Jugendamt stellte sein Hilfe- und Beratungssystem für Kinder und Jugendliche vor und die Ökumenische Beratungsstelle für Flüchtlinge widmete sich dem Umgang mit Traumatisierung.
Seit 2015 besteht in Trier ein großes Netzwerk an Akteuren, die den Geflüchteten das Ankommen erleichtern. Derzeit leben über 2600 Menschen mit Fluchthintergrund in der Stadt. Auch wenn insgesamt weniger Asylbewerber nach Deutschland kommen, haben allein im letzten Jahr knapp 500 Geflüchtete eine neue Heimat in Trier gefunden – sei es durch Umzug, Familiennachzug oder Zuweisung des Landes.
Auf dem Fachtag wurde einerseits deutlich, wie wichtig immer noch das Engagement aller Beteiligten ist, andererseits aber auch, dass sich die Aufgaben im Laufe der vergangenen Jahre sehr geändert haben, je weiter die Integration der Geflüchteten voranschreitet. Das Bedürfnis, sich zu vernetzen, war deshalb bei allen Ehren- und Hauptamtlichen weiterhin hoch. Ruth Strauß, Koordination Flüchtlingshilfe im Amt für Soziales und Wohnen, freute sich über zahlreiche positive Rückmeldungen und stellt daher auch eine Fortführung der Fachtage in Aussicht: „Wir haben viele Themenwünsche entgegengenommen, mit denen wir wieder einen abwechslungsreichen Fachtag gestalten können.“
Veranstaltet wurde der Fachtag gemeinsam von Diakonisches Werk Trier, SCHMIT-Z e.V., Refugee Law Clinic Trier e.V., Ehrenamtsagentur Trier, Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Trier-Saarburg e.V., Malteser Hilfsdienst e.V. und Koordination Flüchtlingshilfe der Stadt Trier. Der studentische Beratungsverein Refugee Law Clinic Trier und der Fachbereich Rechtswissenschaften stellten Räume an der Universität zur Verfügung. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Programms zur Förderung ehrenamtlicher Aktivitäten im Bereich des interkulturellen Dialogs und der Integrationskoordination auf kommunaler Ebene (Dialogbotschafter) durch die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz gefördert.