Wer sich um eine Familie oder eine Einzelperson kümmern möchte, ihr bei Arzt- oder Behördenbesuchen helfen, die Stadt zeigen und den deutschen Alltag erklären möchte, kann Flüchtlingsbegleiter werden. Alle Asylbegehrenden, die bei diesem Programm mitmachen, sind der Stadt bereits zugewiesen und wohnen nicht mehr in der Erstaufnahmestelle des Landes. Sie werden von städtischer Seite auf diese Begleitmöglichkeit aufmerksam gemacht, und bei Zustimmung erfolgt eine Vermittlung.Triererinnen und Trierer, die Flüchtlingsbegleiter werden möchten, melden sich bei der Ehrenamtsagentur und geben an, ob sie eine Familie oder eine Einzelperson unterstützen möchten. Dabei ist es jedoch nicht möglich, sich eine bestimmte Nationalität zu wünschen. Besondere Sprachkenntnisse von Flüchtlingsbegleitern wie beispielsweise Arabisch oder Farsi werden berücksichtigt. Auch wird darauf geachtet, dass Asylbewerber und Ehrenamtliche räumlich nicht zu weit voneinander entfernt wohnen.
Ehrenamtsagentur und Diakonie schulen die Freiwilligen vor ihrem Einsatz. Themen sind Möglichkeiten und Grenzen des Ehrenamts, interkulturelle Kompetenz, Grundlagen des Asylrechts, Kommunikation sowie Traumatisierung und ihre Folgen. Es gibt eine Supervision und offene Treffen mit anderen Ehrenamtlichen. Die ersten – bereits ausgebuchten – Schulungen beginnen diese Woche.
Wer sich engagieren möchte, hat zusätzlich viele andere Möglichkeiten. Die Ehrenamtsagentur sammelt auf ihrer Internetseite (www.ehrenamtsagentur-trier.de) Angebote von Institutionen, die Helfer benötigen. In der Rubrik „Engagementangebote“ findet sich eine Angebotsdatenbank, in der man sich gezielt die Angebote im Handlungsfeld „Einwanderung & Asyl“ anzeigen lassen kann. Von der Begleitung zu Sportangeboten für Kinder bis zur Mithilfe in der Kleiderkammer ist alles dabei. Bei der Ehrenamtsagentur ist Olga Hermann Ansprechpartnerin für alle privaten Personen, die sich engagieren möchten. Die Koordinatorin für Flüchtlingsfragen bei der Stadt, Ruth Strauß, stimmt mit den Trierer Institutionen und Vereinen die Angebote ab, die sich an Flüchtlinge richten. Im besten Fall werden Angebote, die ohnehin schon existieren, zusätzlich auch für Flüchtlinge geöffnet. Ruth Strauß bittet alle Trierer, die noch nicht zum Zuge gekommen sind, um ein wenig Geduld. Alle Helfer werden noch benötigt, denn das Thema wird über viele Jahre aktuell bleiben.