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22.11.2019

Erfolgreiche Vernetzung auf dem 4. Fachtag Flucht und Asyl

Die Refugee Law Clinic Trier (RLC) berichtet über die Gesetzesänderung im Rahmen des Migrationspaktes. Foto: RLC Trier
Die Refugee Law Clinic Trier (RLC) berichtet über die Gesetzesänderung im Rahmen des Migrationspaktes. Foto: RLC Trier

Über 60 Personen nahmen im November am mittlerweile vierten Fachtag „Flucht und Asyl“ an der Universität Trier teil. Inzwischen hat sich dieses Format als ein bewährtes Konzept erwiesen, dass es ehrenamtlich oder hauptamtlich Engagierten in der Stadt ermöglicht, sich zu einer Vielzahl an Themen zu informieren und mit anderen auszutauschen. Integrationsarbeit könne nur gelingen, wenn man nicht über Geflüchtete spreche, sondern vor allem mit ihnen, betonte Bürgermeisterin Elvira Garbes in ihrem Grußwort. Aus diesem Grund waren es auch „Jugendliche ohne Grenzen“, eine Selbstorganisation junger Geflüchteter, die die Veranstaltung mit einem Kurzvortrag eröffneten. Hier machten sie besonders auf die Situation von Menschen aufmerksam, die sich jahrelang im Asylverfahren befinden oder von Kettenduldungen betroffen sind. Im Anschluss daran gab die Refugee Law Clinic Trier einen Überblick über die zahlreichen Gesetzesänderungen, die im Rahmen des Migrationspaktes dieses Jahr beschlossen wurden.

Vincent Maron (SCHMIT-Z e.V) und Andrea Kockler (Diakonisches Werk) hielten einen Impulsvortrag zum Thema Rassismus mit einer anschließenden moderierten Diskussion im Plenum. Die Teilnehmenden schilderten teils eindrücklich eigene Erfahrungen sowie Beobachtungen und es entstand eine angeregte Diskussion über einen Umgang mit Alltagsrassismus und mit gezielten Anfeindungen.

Am Nachmittag gab es die Gelegenheit, an verschiedenen Workshops teilzunehmen: Pro familia Trier gab Einblicke in ihr Projekt „Familienplanung und Sexualaufklärung im interkulturellen Kontext“. Simone Ebner von der Ökumenischen Beratungsstelle für Flüchtlinge leitete einen Workshop zum Thema „Sicherheit im Kontakt mit traumatisierten Geflüchteten“. Hier wurde ein breites Feld an Fragen thematisiert: „Welche Faktoren tragen dazu bei, dass ein Trauma ausgelöst wird. Wie kann ich eine Traumatisierung erkennen?“, und vor allem: „Wie kann man die Betroffenen unterstützen?“ Zudem konnten auch anonymisierte Einzelfälle besprochen werden. „Jugendliche ohne Grenzen“ boten spontan aufgrund eines Ausfalls eines Worskshops eine offene Runde zum Austausch an – das Angebot wurde sehr gut angenommen. Hier stellten sie noch einmal ihre Arbeit auch auf Bundesebene vor und formulierten Ziele für Trier und welche Unterstützungsmöglichkeiten sie sich von den verschiedenen Akteuren wünschen.

Der Fachtag war für viele wieder eine Möglicheit sich mit vielen Engagierten in Trier auszutauschen und auch Akteure aus verschiedenen Bereichen kennenzulernen. „Wie immer eine schöne und gleichzeitige lehrreiche Veranstaltung mit abwechslungsreichen Inhalten!“, gab eine Teilnehmerin als Rückmeldung. Für einen zukünftigen Fachtag wünschten sich die meisten Teilnehmenden mehr Informationen zum Themenfeld Handlungsstrategien gegen Rassismus, vor allem auch zum Umgang mit Hatespeech im Internet.

Der Fachtag "Flucht und Asyl - Unterstützen und Begleiten" ist ein Kooperationsprojekt von dem Diakonischen Werk Trier, SCHMIT-Z e.V, der Refugee Law Clinic Trier e.V., Ehrenamtsagentur Trier, dem Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Trier-Saarburg e.V., Malteser Hilfsdienst e.V., dem Caritasverband Trier e.V. und der Koordination Flüchtlingshilfe der Stadt Trier. Gefördert wurde die Veranstaltung im Rahmen des Programms zur Förderung ehrenamtlicher Aktivitäten im Bereich des interkulturellen Dialogs und der Integrationskoordination auf kommunaler Ebene (Dialogbotschafter) durch die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz.

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