Zahlreiche Vereine und Institutionen haben ihre Angebote Mitte Januar auf einem Informationstag für Migranten präsentiert, den der Beirat für Migration und Integration organisiert hat. Bereits zum dritten Mal konnte Beiratsvorsitzende Maria de Jesus Duran Kremer zahlreiche Integrationsexperten sowie Migrantinnen und Migranten vor allem aus Osteuropa und dem Nahen Osten in der Europäischen Rechtsakademie begrüßen.
Ganz unterschiedliche Organisationen stellten sich auf einem „Markt der Möglichkeiten" den Besucherinnen und Besuchern vor, beantworteten Fragen und verteilten Materialien. Über Wege in Ausbildung und Beruf berieten unter anderem die Handwerks- sowie die Industrie- und Handelskammer, das Jobcenter und die Bundesagentur für Arbeit. Das Deutsche Rote Kreuz stellte Arbeitsmöglichkeiten in der Altenpflege und im Rettungsdienst vor, die Stadt Trier Jobs in der Verwaltung. Auch der Bürgerservice sowie die studentische Rechtsberatung Refugee Law Clinic informierten zu ihren Angeboten. Da Integration nicht nur über Arbeit funktioniert, sondern auch über Nachbarschaft und Sport, waren auch die Sportakademie, das Exhaus sowie Stadtteilinitiativen aus Tarforst und Kürenz mit eigenen Ständen vertreten. Ein Problem, das viele ausländische Bewerber haben: Sie besitzen zwar berufliche Qualifikationen, haben jedoch entweder keinen formellen Nachweis oder einen, der keinem deutschen Abschluss entspricht. Der Palais e.V. und der Caritasverband Trier berieten daher auch zu der Frage, wie ausländische Abschlüsse in Deutschland anerkannt werden können.
Nounay Eid Roubil Nasralla aus Ägypten ist Tischler und hat soeben erfolgreich ein solches Anerkennungsverfahren abgeschlossen. Einen Tag lang musste der junge Familienvater dazu unter der Aufsicht eines deutschen Tischlermeisters seine Fertigkeiten unter Beweis stellen. Carl-Ludwig Centner von der Handwerkskammer und Oberbürgermeister Wolfram Leibe überreichten ihm im Rahmen der Veranstaltung die Urkunde, die seine Qualifikation offiziell anerkennt. Nasralla machte den anderen Besucherinnen und Besuchern des Infotags Mut: „Wir haben viele Möglichkeiten und es gibt überall viele nette Leute, die uns helfen." Auch OB Wolfram Leibe ermunterte die Zuhörer: „Integration dauert und muss viele Hürden nehmen, aber wir sind alle bereit, Ihnen dabei zu helfen. Bitte sagen Sie uns, wie wir Sie unterstützen können!"